2 / Der Film

Der Film „SOLD CITY“ wird an den Schauplätzen Berlin, Paris, Hamburg, München, London und Wien den Fragen nachgehen, wie die Menschen in diesen Zeiten den Immobilienboom erleben, woher die Preissteigerungen kommen und welche Möglichkeiten und Alternativen es gibt, sich ihrer zu erwehren. Andere Filme zum Thema bleiben meist beim Klagelied zur Mieternot stehen. Aber nicht „SOLD CITY“. Der Film hilft den Zuschauern zu verstehen, warum seit der Finanzkrise die Immobilien- und die Mietpreise so stark steigen. Er zeigt Beispiele, ja Vorbilder, wie sich Bürger erfolgreich gegen diese Entwicklung organisieren. Und er kommt zum Schluss, dass der Diskurs über eine grundlegende Bodenreform dringender denn je ist.

„SOLD CITY“ beginnt und endet in Berlin. Denn hier kumulieren alle Konfliktpunkte des Wohnungsmarktes nicht nur im weltweit einmaligen Mietendeckel. Auch das Volksbegehren „Enteignet Deutsche Wohnen&Co“ irritiert Investoren. Von Berlin führt der Film nach Paris, wo lt. Gesetz noch die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus gilt. Ganz anders als in London. Hier treibt der freie Wohnungsmarkt die extremsten Blüten. Doch in Hamburg scheint alles besser zu sein. 10.000 Wohnungen werden jährlich neu gebaut. Dabei nimmt die Zahl der Sozialwohnungen auch hier stetig ab. Und die von Wohnungskonzernen betriebene Modernisierung günstiger Wohnungen schließt einen Kreis, wo er enden muss: Zwangsräumung im Szeneviertel. Von diesem deprimierenden Resümee führt der Film zu Alternativen. Allen voran Wien, wo für einen Großteil der Bürger das Grundrecht auf Wohnen eindrucksvoll realisiert ist. Oder selbstverwaltetes Wohnen inspiriert von dem Mietshäuser Syndikat. Doch das Problem erschreckend steigender Grundstückspreise spitzt sich überall zu. In deutschen Städten fallen 80% der Neubaukosten für den Erwerb des Baugrunds an. Das führt im Film zur abschließenden Frage, ob es noch eine ernsthafte Alternative zu einer grundlegenden Bodenreform gibt. „SOLD CITY“ wird allerdings keineswegs ein Abfolge abstrakter Weisheiten. Stets führen uns das Schicksal von Menschen in die Städte und zu den Wohnproblemen.